mit Julian Fischer, a tip:tap e. V.
Leitungswasser ist eines der einfachsten, wirksamsten und kostengünstigsten Mittel, um Nachhaltigkeit im Unternehmen konkret umzusetzen. In der ersten Episode unseres neuen Podcasts NettoPositiv spricht Julian Fischer vom Verein a tip:tap darüber, warum der Konsum von Leitungswasser nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch kulturellen Wandel und unternehmerische Verantwortung sichtbar machen kann.
Julian Fischer ist stellvertretender Geschäftsführer des Vereins a tip:tap e. V., einem gemeinnützigen Verein, der sich für Leitungswasser und gegen Verpackungsmüll einsetzt. Hier leitet Julian außerdem das Projekt “Wasserwende”, dessen Ziel es ist, das Trinken von Leitungswasser zum neuen Normal zu machen.
Die Fakten sprechen eine klare Sprache: Wer Leitungswasser trinkt, reduziert seinen CO₂-Fußabdruck erheblich und vermeidet unnötigen Verpackungsmüll. Die Umstellung im Unternehmen lohnt sich – für die Umwelt und das eigene Nachhaltigkeitsprofil.
Leitungswasser verursacht 600 Mal weniger CO₂ als Flaschenwasser. [1]
Ein bundesweiter Umstieg entspräche 1,5 Mal den CO2-Emissionen im innerdeutschen Flugverkehr. [1]
So viele Einwegflaschen verbraucht Deutschland im Jahr. Das entspricht rund 8 Milliarden insgesamt.
Dass viele Menschen zu Flaschenwasser greifen, liegt selten an Fakten, sondern oft an Gewohnheiten, Geschmacksvorlieben oder Unsicherheiten. Hinzu kommt: Die Sichtbarkeit von Flaschenwasser ist in der Öffentlichkeit deutlich höher, nicht zuletzt durch professionelles Marketing und starke Markenbilder.
Leitungswasser hingegen ist allgegenwärtig aber selten emotional aufgeladen. Es kommt einfach aus dem Hahn. Und was selbstverständlich ist, wird oft übersehen.
Fakt: Kalk besteht aus Kalzium und Magnesium und ist wichtig für den Körper. Überschüssige Mineralstoffe scheidet der menschliche Körper problemlos aus.
Fakt: Die Konzentrationen von Hormonen und Medikamenten im Leitungswasser ist so gering, dass man über 100 Jahre 10 Liter täglich trinken müsste, um die Dosis einer Anti-Baby-Pille einzunehmen.
Fakt: Geschmack ist Gewohnheit. Blind verkostet wird Leitungswasser häufig nicht von anderen Wässern unterschieden.
Unternehmen können mit kleinen Maßnahmen viel bewirken. Ob durch Karaffen in Besprechungsräumen, Wasserspender in der Teeküche oder klare Signale in der Außenkommunikation – jede Handlung zählt. Wichtig ist: Der Wandel muss nicht immer von der Geschäftsführung ausgehen. Jede*r Mitarbeiter*in kann den Wandel anstoßen und Leitungswasserliebe verbreiten. Bereits mit kleinen Maßnahmen können Sie aktiv werden:
Karaffen, Gläser oder personalisierte Flaschen bereitstellen
Leitungswasser bei Veranstaltungen aktiv anbieten
Wasserspender aufstellen, Trinkbrunnen installieren oder Refill-Station werden
Anmelden zur Initiative „Leitungswasserfreundliches Unternehmen“
Leitungswasser im Unternehmen ist mehr als eine ökologische Maßnahme, es zeigt Haltung. Es stärkt Arbeitgeberattraktivität, Gesundheitsmanagement und signalisiert, dass nachhaltiges Handeln auch im Kleinen beginnt.
Ob für das Umweltmanagementsystem (z. B. EMAS), den CO₂-Fußabdruck oder das nächste Nachhaltigkeitsreporting: Der Umstieg auf Leitungswasser ist eine überschaubare Maßnahme mit messbarem Impact.
wvgw
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